Pädagogik

  • Wir möchten den Kindern in unserer heutigen, schnelllebigen Zeit einen Platz der Ruhe, Sicherheit und des individuellen Angenommenseins geben. Erziehungsarbeit als Beziehungsarbeit.
  • Eine vertraute, familiäre Atmosphäre prägt den Gruppenvormittag, der nach einem sich täglich wiederholenden Rhythmus abläuft und den Kindern Zeit lässt (siehe Tagesablauf). Die Kinder bekommen so Orientierung und Sicherheit im zeitlichen Ablauf des Tages und können sich in Ruhe mit ihren Tätigkeiten konzentriert und ausgiebig verbinden.
  • Durch die altersgemischte Gruppe lernen sie am Anderen durch Vorbild und Nachahmung - ein soziales Lernen.
  • Sie knüpfen an Bekanntes an (z.B. Essen zubereiten kennen sie von zuhause und ist auch ein Teil im Kindergarten Vormittag), lernen durch Wiederholung und durchs eigene Tun, also Lernen mit Kopf, Herz und Hand.
  • Die täglichen Rhythmen, Reime, Lieder, welche ganzkörperlich „gespielt“, bewegt werden, die Märchen und Geschichten, die täglich erzählt werden und teils durch Tischpuppenspiele dargestellt werden, unterstützen die intensive Sprachförderung und regen die Kreativität und Fantasie der Kinder an.
 
 
 

Soziales Lernen

Dies geschieht täglich durch die altersgemischte Gruppenzusammensetzung (3-7 Jahre). Die „Großen“ sind Vorbild in dem was und wie sie vieles können und wissen. Sie sind auch die, welche Verständnis, Einfühlungsvermögen, Geduld und Hilfsbereitschaft für die „Kleinen“ aufbringen. Zwischen Gleichaltrigen im täglichen Miteinander (spielen, backen, räumen, werken, sprechen, zuhören, singen, bewegen usw.) ist soziales sich auseinandersetzen unumgänglich. Wünsche und Bedürfnisse werden geäußert oder aber diese der Situation entsprechende wartend zurückgestellt.

 
 
 

Interkulturelles Lernen

  • Da wir die Kinder da abholen, wo sie gerade innerlich stehen, ergab sich das interkulturelle Lernen in den letzten 12 Monaten aus der jeweiligen Gruppensituation und der Gruppenzusammensetzung.
  • Es fanden Besuche der Eltern die aus einem fremden Land sind in der Gruppe ihres Kindes statt, (z.B. ein „schwedischer“, ein „dänischer“, ein „russischer“ Tag im Kindergarten). Dabei haben wir Geschichten aus dem jeweiligen Land gehört, in der jeweiligen Sprache und deutscher Übersetzung und typische Speisen aus diesem Land gegessen, Lieder gesungen und getanzt.
  • Wir singen jeden Tag Lieder aus aller Welt. Allein unser Lied beim Einrollen der Schneckenbänder wird in Englisch, Französisch, Schwedisch, Türkisch, Italienisch und Bayrisch gesungen.
  • Reigen aus verschiedenen Kulturen werden gespielt/bewegt.
  • Das Verstehen und Akzeptieren der Unterschiedlichkeit zwischen den Menschen und Kulturen ist angelegt und wird uns kontinuierlich begleiten. Tänze und Tanzspiele aus anderen Kulturen kommen bis Ende des Kindergartenjahres dazu.
 
 
 

Kreativität

  • Diese wird täglich bereits in der Freispielzeit durch das naturbelassene, einfache Spielmaterial –Tücher, Bänder, Klammern, Spielständer, Bretter und Baumaterial aus der Natur angeregt.
  • Zeichnen, Malen, fantasievolle Boden –oder Tischpuppenspiele ergänzen das kreative Angebot.
  • Einmal in der Woche ist der Wasserfarbenmaltag, bei welchem die Kinder mit den drei Grundfarben aus nassem Aquarellpapier malen.
  • Plastizieren können sie mit naturbelassenem aber auch farbigem Bienenwachs.
  • Mit gefundenen Schätzen aus der Natur gestalten sie immer wieder „kleine Kollagen“ nach freier Fantasie, dekorieren und gestalten den Jahreszeitentisch mit.
 
 
 

Kommunikation

  • Während des gesamten Kindergartenvormittags geschieht dies selbstverständlich verbal, nonverbal.
  • Bewusst erleben Kinder diese während der täglichen Gespräche im Sitzkreis: Einer erzählt, so mancher muss warten lernen, bis er dran ist mit Erzählen und alle lernen zuzuhören. Bei Konflikten zwischen Kindern und dem Finden von Lösungswegen üben sie deutlich verbale Kommunikation (sich äußern, dem Anderen „echt“ zuhören und verstehen), als auch erkennen von nonverbalen Äußerungen und diese einzuschätzen, sowohl bei sich als auch beim Anderen. All dies ist natürlich auch soziales Lernen.
 
 
 

Musik

  • Dies wird im täglichen Singen erübt. Ebenso durch die Begleitung einfacher Instrumente wie Flöte, Glockenspiel, Triangel, Kinderharfe und Geschichten.
  • In der Vorschulkindergruppe beim Spielen auf der Kinderharfe, beim Singen und Tanzen.
 
 
 

Bewegung

  • Findet einmal täglich im bewegungsrhythmischen Teil des Vormittags statt, bei welchem Lieder, Texte in Geschichten verpackt, bewegt werden.
  • Bei Bedarf psycho- und sensomotorische Bewegungseinheit im Mehrzweckraum des Hauses mit Kleingruppen (8-10 Kinder).
  • Einmal in der Woche Kindereurythmie mit einer ausgebildeten Eurythmistin.
  • Täglich Gartenspielzeit mit unterschiedlichen Bewegungsangeboten: Klettern, Balancieren, Schaukeln, Hüpfen, Rutschen, Seilspringen, Rollerfahren und Stelzengehen.
  • Einmal in der Woche hat jede Gruppe einen Wandertag. Dabei werden freudig in freier Natur alle Varianten von Bewegung ausprobiert und erlernt.
  • Die großen Kinder gehen einmal in der Woche zur besonderen Förderung. Dabei verbleiben sie in Kleingruppen von 8-12 Kinder.
    Die Förderung beginnt mit der Unterstützung im Bewegungsbereich (Grobmototrik), geht über in die Pflege und Förderung der Feinmotorik, um danach das Ganze zusammen zu führen. Alle Förderbereiche durchdringen sich und sind nie getrennt zu betrachten. Bei dieser Arbeit mit den Kindern ist Sprache, Kommunikation , soziales Lernen, Musik, Tanz, Kreativität, interkulturelle  Thematik, Gesundheitserziehung selbstredend involviert.
 
 
 

Religion und Kultur

  • Mit den Kindern leben wir den Jahreslauf mit den christlichen Jahresfesten. Das Erntedankfest, St. Martin, Nikolaus, Weihnachten, Dreikönigszeit, Osterzeit, Pfingsten werden mit Liedern, Bewegungsspielen bis hin zu darstellenden Spielen in Kostümen (St. Martin, Weihnachtsspiel, u. Dreikönigsspiel) erwartet, gefeiert und lässt es ausklingen.
  • Parallel dazu die Feste mit entsprechenden kreativ–künstlerischen Werkarbeiten begleitet, die Räume mit selbsthergestellten Dingen dekoriert, gestaltet, so dass die Stimmung des jeweiligen Festes mit allen Sinnen erlebbar wird, bis hin zum Essen und Trinken, zum jeweiligen Fest passend.
  • Der pflegerische Umgang mit den Pflanzen, den Tieren und dem Leben um uns ist eine Form der religiösen Erziehung im täglichen Kindergartenalltag. Das tägliche Tischgebet bei den gemeinsamen Mahlzeiten weckt Dankbarkeit für das sogenannte „tägliche Brot“ im übertragenen Sinne.
  • Durch erzählte Geschichten, Märchen und die bedarfsgerecht eingesetzten Bilderbücher erhalten die Kinder den ersten Zugang zur geschriebenen Literatur. Eine Entspannungsecke im Gruppenraum dient sowohl dem persönlichen zur Ruhe kommen der Kinder, bietet aber auch die Möglichkeit selbstständig zum Bilderbuch zu greifen, da diese dort ihren Platz haben
 
 
 

Spracherziehung

  • Erkennbar ist, durch das bisher Dargestellte, dass eine intensive Sprachförderung geschieht. (Märchen ,Geschichten, Lieder, Reime usw.)
  • Zur Spracherziehung ist es nötig, dass die pädagogischen Fachkräfte auf ihre Sprache achten: Wortwahl, Aussprache, Umgangsarten usw. Die Kinder erleben deutlich die normale „Umgangssprache“, die „Märchensprache“, die individuelle Sprache des Einzelnen, die Höflichkeit in der Sprache, die Fach- und Sachsprache.
  • In den Gruppen mit Kindern mit ausländischem Hintergrund ist das Erkennen und Akzeptieren der fremdsprachlichen Komponente ein wesentlicher Teil der Spracherziehung.
  • Ebenso wird in den Sprachbeobachtungsbögen, sowohl bei deutschsprachigen Kindern, als auch bei Kindern mit Migrationshintergrund sensibel darauf geachtet, falls notwendig zusätzliche Förderung einzubeziehen.
 
 
 

Gesundheitserziehung

  • Wird aktiv täglich gelebt, durch das gemeinsame Zubereiten der Mahlzeiten aus biologischen Lebensmitteln, das tägliche Essen von Obst, vor dem zweiten Frühstück.
  • Auch lernen die Kinder darauf zu hören was ihr persönliches, momentanes Bedürfnis ist: Aktivität oder Ruhe und sich zurückziehen. Sie werden darin gestärkt dies dann auch zu leben und können nach eigenem Befinden sich dem Gruppengeschehen wieder anschließen. Ein Wahrnehmungsgefühl für sein eigenes körperliches Befinden zu entwickeln ist ein wesentlicher Bestandteil die personelle Kompetenz zu stärken im Gesundheitsbereich.
  • Die körperliche Gesundheit wird durch den einmal pro Woche stattfindenden „Wandertag“ unterstützt.
 
 
 

Inklusion/Integration

Wir arbeiten in unserem Kindergarten inklusiv/integrativ. Das bedeutet, dass Kinder mit Entwicklungsverzögerungen, Sprachauffälligkeiten, Verhaltensoriginalität oder Seelenpflegebedürftigkeit zusammen mit allen Kindern gemeinsam in den Gruppen betreut werden. Bei körperbehinderten Kindern müssen wir sehr individuell ins Gespräch gehen.

Es besteht die Möglichkeit zur Einzelintegration, hierfür kommt eine Heilpädagogin in die Gruppe zur speziellen Förderung des Kindes und zu Gesprächen mit den Eltern und dem pädagogischem Kollegium. Bei Bedarf kann auch eine sogenannte Individualbegleitung beantragt werden, die in Zusammenarbeit mit den Eltern, den Pädagogen und der Heilpädagogin ein Kind im Kindergartenalltag unterstützt.

Außerdem gibt es Kinder, die zur persönlichen Stärkung zur sensomotorischen Integration gehen, zur Ergotherapie, zur Sprachtherapie, zur logopädischen Sprachförderung oder zur entwicklungsbegleitenden Heileurythmie.